Selbstreinigungsfunktion der Atemwege gestört
Raucherhusten entsteht dadurch, dass die Selbstreinigungsfunktion der Atemwege überfordert ist. Mit jedem Atemzug gelangen unerwünschte Partikel und Keime in die Atemwege. Die Schleimhaut dort ist mit Millionen von sogenannten Flimmerhärchen ausgestattet. Zusätzlich bedeckt ein wässriger, durchsichtiger Film ihre Oberfläche, der als Schutz dient. Eingedrungene Schmutzpartikel, Schadstoffe oder Keime bleiben am Schutzfilm haften. Anschließend werden sie durch wellenartige Bewegungen der Flimmerhärchen wie auf einem Förderband Richtung Rachen wieder hinaustransportiert. Die Schadstoffe im Zigarettenrauch schädigen die Schleimhäute und beeinträchtigen die Selbstreinigungsfunktion. Wird über einen längeren Zeitraum geraucht, können Schleimhäute und Flimmerhärchen dauerhaft Schaden nehmen. Dieser Prozess ist schleichend und der Raucherhusten ist ein erstes Anzeichen dafür, dass in den Atemwegen etwas aus dem Gleichgewicht gerät.
Raucherhusten als erstes Warnsignal
Jeder Raucher sollte Husten ernst nehmen, denn er ist nicht nur lästig, er kann auch das Symptom einer schweren Erkrankung wie COPD sein. Diese entsteht aus den chronischen Entzündungen in der Lunge, die durch das Rauchen hervorgerufen werden.
Mit einer vermehrten Schleimbildung versucht der Reinigungsmechanismus der Atemwege, gegen die Schadstoffe im Rauch der Zigarette anzukommen. Das passiert insbesondere in der Nacht, wenn der Körper eine Rauchpause bekommt. In den Morgenstunden melden sich die Hustenanfälle daher besonders stark. Denn jetzt muss der vermehrte Schleim abgehustet werden. Er hat eine zähe Konsistenz, was das Abhusten erschwert. Hinzu kommt, dass bei anhaltendem Rauchen Entzündungsreaktionen in der Bronchialschleimhaut entstehen, die den Raucherhusten zusätzlich fördern und zur Ausprägung einer COPD führen können.
Raucherhusten ist ein erstes Warnsignal des Körpers dafür, dass die Lunge Schaden nimmt. Doch beim Husten bleibt es meist nicht. Wird die Lunge weiter Zigarettenrauch ausgesetzt, kann es zu schwerwiegenderen Erkrankungen kommen. Es muss mit einer chronischen Bronchitis gerechnet werden. Etwa 40 bis 50 % der lebenslangen Raucher entwickeln eine chronisch-obstruktive Lungenerkrankung (COPD). Raucher haben ebenfalls ein erhöhtes Risiko, an Asthma oder Lungenentzündung zu erkranken. Darüber hinaus haben Atemwegsinfekte leichteres Spiel bei Rauchern und verlaufen in vielen Fällen schwerer.