Das Wirkprinzip des GeloMuc®


Der GeloMuc® ist ein Atemtherapiegerät, das zu den sogenannten oszillierenden PEP-Systemen zählt. PEP steht für „positive expiratory pressure“, auf Deutsch: „positiver Druck beim Ausatmen“. Oszillierend bedeutet, dass es bei der Anwendung zu Schwingungen bzw. Vibrationen kommt. Das Wirkprinzip basiert also auf zwei physikalischen Prinzipien: Druck und Vibration. Diese Wirkweise hilft Patienten mit  Atemwegserkrankungen bei der Schleimlösung, fördert das Abhusten und verbessert bei langfristiger, regelmäßiger Anwendung die Lungenfunktion.

Unsere unteren Atemwege sind mit Bronchialschleimhaut ausgekleidet. Im gesunden Zustand sorgen ein dünner Sekretfilm und bewegliche Flimmerhärchen auf der Schleimhaut für eine praktische Selbstreinigung (Mukoziliäre Clearance). Eingeatmete kleinste Teilchen wie Pollen, Staubpartikel und Krankheitserreger werden abgefangen und aus der Lunge hinaustransportiert.

 


So wirkt der GeloMuc®

Erfahren Sie hier mehr über die Wirkweise des Atemtherapiegeräts.

Video zur Wirkweise des GeloMuc® Atemtherapiegeräts

COPD und Co.: Gestörte Selbstreinigung der Atemwege

Wird dieses Selbstreinigungs-System gestört, versucht der Körper ersatzweise, durch Husten die Bronchien freizuhalten. Bei chronischen Atemwegserkrankungen wie Asthma bronchiale, Bronchitis oder COPD kommt es zu einer Verengung der Atemwege, vermehrter Schleimbildung und einem gestörten Abtransport des Schleims. Der festsitzende Schleim kann dann aus den Bronchien nicht hinaustransportiert werden. Die Atemtherapie mit dem GeloMuc® löst mit dessen doppeltem Wirkprinzip den festsitzenden Schleim und hilft beim Abtransport des Sekrets.

Zweifache Wirkweise: Widerstand und Vibration

Zunächst kommt das PEP-System zum Tragen, also der Teil des Wirkprinzips, der auf Druck basiert. Im GeloMuc® befindet sich eine Metallkugel, die einen Trichter verschließt. Durch das Ausatmen in das Atemtherapiegerät entsteht so ein mechanischer Widerstand. Es baut sich ein positiver Druck in den Atemwegen auf. Die Druckerhöhung verhindert das Zusammenfallen der Bronchien. Dadurch bleiben die Atemwege geöffnet und so bei regelmäßiger Anwendung die Lungenfunktion verbessert.

Zusätzlich zum positiven Druck in der Lunge gibt es noch einen zweiten wichtigen Aspekt der Wirkweise: Der GeloMuc® erzeugt eine Vibration. Der Druck im Gerät steigt so lange, bis die Metallkugel an der Trichterwand hochgedrückt wird. Der Trichter öffnet sich und die Luft entweicht. Hierdurch sinkt der Druck und die Kugel fällt an ihren Platz zurück und verschließt den Trichter erneut. Es kommt zu einer schnellen Wiederholung von Druckaufbau und -abfall. Eine Vibration entsteht, die sich wie ein Klopf-Effekt auf die Atemwege auswirkt. Der zähe und festsitzende Schleim löst sich von den Atemwegswänden, sammelt sich im Rachen und kann abtransportiert werden. So sorgt das Wirkprinzip des GeloMuc® durch Widerstand und Vibration bei regelmäßiger Anwendung im Rahmen der Atemtherapie für eine sanfte Schleimlösung und verbesserte Lungenfunktion.

 

Quellen:
Oczenski W (Hrsg.): Atmen – Atemhilfen: Atemphysiologie und Beatmungstechnik. Stuttgart: Thieme Verlagsgruppe, 2017.