Raucherhusten nicht auf die leichte Schulter nehmen

Raucherhusten - Frau mit dunklen Haaren sitzt im Büro vor ihrem Laptop und hustet in ihren Ellenbogen. Ihr Gesicht sieht schmerzverzerrt aus

Husten ist für viele Raucher ein ständiger Begleiter. Häufig macht er insbesondere morgens nach dem Aufstehen zu schaffen und ist mit schleimigem Auswurf verbunden. Dabei handelt es sich bei Raucherhusten nicht um eine Erkrankung an sich, sondern um ein Beschwerdebild, das durch das Rauchen ausgelöst wird. Es kann auf unterschiedliche Atemwegs- bzw. Lungenerkrankungen hinweisen. Bestes Mittel gegen Raucherhusten ist ein Rauchstopp. Zusätzlich können unterschiedliche Maßnahmen helfen, die Symptome zu lindern. 

Selbstreinigungsfunktion der Atemwege gestört

Raucherhusten entsteht dadurch, dass die Selbstreinigungsfunktion der Atemwege überfordert ist. Mit jedem Atemzug gelangen unerwünschte Partikel und Keime in die Atemwege. Die Schleimhaut dort ist mit Millionen von sogenannten Flimmerhärchen ausgestattet. Zusätzlich bedeckt ein wässriger, durchsichtiger Film ihre Oberfläche, der als Schutz dient. Eingedrungene Schmutzpartikel, Schadstoffe oder Keime bleiben am Schutzfilm haften. Anschließend werden sie durch wellenartige Bewegungen der Flimmerhärchen wie auf einem Förderband Richtung Rachen wieder hinaustransportiert. Die Schadstoffe im Zigarettenrauch schädigen die Schleimhäute und beeinträchtigen die Selbstreinigungsfunktion. Wird über einen längeren Zeitraum geraucht, können Schleimhäute und Flimmerhärchen dauerhaft Schaden nehmen. Dieser Prozess ist schleichend und der Raucherhusten ist ein erstes Anzeichen dafür, dass in den Atemwegen etwas aus dem Gleichgewicht gerät.

 

 

Raucherhusten als erstes Warnsignal

Jeder Raucher sollte Husten ernst nehmen, denn er ist nicht nur lästig, er kann auch das Symptom einer schweren Erkrankung wie COPD sein. Diese entsteht aus den chronischen Entzündungen in der Lunge, die durch das Rauchen hervorgerufen werden.

Mit einer vermehrten Schleimbildung versucht der Reinigungsmechanismus der Atemwege, gegen die Schadstoffe im Rauch der Zigarette anzukommen. Das passiert insbesondere in der Nacht, wenn der Körper eine Rauchpause bekommt. In den Morgenstunden melden sich die Hustenanfälle daher besonders stark. Denn jetzt muss der vermehrte Schleim abgehustet werden. Er hat eine zähe Konsistenz, was das Abhusten erschwert. Hinzu kommt, dass bei anhaltendem Rauchen Entzündungsreaktionen in der Bronchialschleimhaut entstehen, die den Raucherhusten zusätzlich fördern und zur Ausprägung einer COPD führen können.


Raucherhusten ist ein erstes Warnsignal des Körpers dafür, dass die Lunge Schaden nimmt. Doch beim Husten bleibt es meist nicht. Wird die Lunge weiter Zigarettenrauch ausgesetzt, kann es zu schwerwiegenderen Erkrankungen kommen. Es muss mit einer chronischen Bronchitis gerechnet werden. Etwa 40 bis 50 % der lebenslangen Raucher entwickeln eine chronisch-obstruktive Lungenerkrankung (COPD). Raucher haben ebenfalls ein erhöhtes Risiko, an Asthma oder Lungenentzündung zu erkranken. Darüber hinaus haben Atemwegsinfekte leichteres Spiel bei Rauchern und verlaufen in vielen Fällen schwerer.

Mit Rauchstopp gegen Raucherhusten

Häufiges Husten, pfeifender Atem oder Atemnot schon bei leichter körperlicher Anstrengung – diese Symptome sollte kein Raucher ignorieren und unbedingt einen Arzt aufsuchen. Die wichtigste Maßnahme ist jedoch ein Rauchstopp. Schon innerhalb weniger Wochen kann dadurch die Atemwegsfunktion verbessert werden. Die Flimmerhärchen können sich erholen – vorausgesetzt, sie haben noch keinen bleibenden Schaden genommen. Ebenso kann eine COPD verhindert bzw. ihr Verlauf gemindert werden. Wer frühzeitig eine Raucherentwöhnung in Angriff nimmt, hat die besten Chancen, dass sich die Atemwege wieder erholen. Raucherhusten kann sich bei Rauchverzicht bereits nach vier bis sechs Wochen deutlich bessern. Zusätzlich zum Rauchstopp können die Symptome mit weiteren Maßnahmen gemindert werden. Der Einsatz von einem Atemtherapiegerät wie dem GeloMuc® kann den Körper bei der Schleimlösung unterstützen und bei langfristiger Anwendung die Funktion der Lunge verbessern.

 

Rauchstopp – so kann es gelingen

Das Rauchen aufzugeben ist leichter gesagt als getan. Schließlich handelt es sich um eine Abhängigkeit, und das gleich in zweifacher Hinsicht: körperlich und psychisch. Wenn Sie also vorhaben, dauerhaft die Finger von den Zigaretten zu lassen, bereiten Sie sich gut auf den Rauchstopp vor und suchen Sie sich Unterstützung. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt über Ihre Entwöhnungspläne. Auch ein Kurs zur Raucherentwöhnung kann eine hilfreiche Unterstützung sein. Informationen und Kursangebote in Ihrer Nähe finden Sie unter www.anbieter-raucherberatung.de.

Quellen:
Viegener U. Raucherhusten. Keine Bagatelle. Pharm Ztg 2014; 38: 36–37.
Deutsches Krebsforschungszentrum (Hrsg.). Rauchen und Lungenerkrankungen. Fakten zum Rauchen. Heidelberg, 2019.
Deutsches Krebsforschungszentrum, Bundesärztekammer (Hrsg.). Dem Tabakkonsum Einhalt gebieten – Ärzte in Prävention und Therapie der Tabakabhängigkeit. Heidelberg und Berlin, 2005.
Kardos P, Dinh QT, Fuchs KH. Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin zur Diagnostik und Therapie von erwachsenen Patienten mit Husten. Pneumologie 2019; 73: 143–180.