Klimatherapie: Meer, Berge oder Höhle

Frau mit brünetten Haaren steht im Winter am Strand in den Dünen und mit ausgebreiteten Armen. Sie macht eine Klimatherapie und genießt sichtlich das Reizklima der frischen und salzhaltigen Meeresluft.

Mit Atemwegserkrankungen wie COPD oder Asthma bronchiale zur Kur ans Meer, in die Berge oder in einen Stollen – was hat es damit auf sich? Hintergrund dieser sogenannten Klimatherapie ist die Tatsache, dass die Luft an diesen Orten eine andere Zusammensetzung hat. Sie enthält Salz oder es besteht eine höhere Luftfeuchtigkeit. Darüber hinaus ist sie meist weniger mit Schadstoffen und Allergenen belastet. Das alles kann einen günstigen Effekt auf Atemwegserkrankungen haben.

Besser durchatmen über und unter der Erde

Nord- und Ostsee sind für die Klimatherapie geeignet. Dort herrscht sogenanntes Reizklima. Sonne, Wind und salzhaltige Meeresluft wirken zusammen und tun dem Organismus gut. In der Nähe der Brandung ist der Salzgehalt der Luft besonders hoch – eine Wohltat für die Atemwege. Im Hochgebirge, in über 1.500 m Höhe, herrscht ebenfalls Reizklima. Hier zeichnet sich die Luft durch ihre Reinheit aus und entlastet die Atemwege. Oft sind es Stollen von stillgelegten Bergwerken, die als Heil- oder Klimahöhlen genutzt werden. Dort ist die Luft schadstoff- und allergenfrei, hat eine hohe Luftfeuchtigkeit und eine konstante Temperatur.

 

Das Klima für die Atemwege nutzen

Ein Aufenthalt an der Nord- oder Ostsee, in einem Kurort in den Bergen oder in einer Klimahöhle trägt nicht nur zur allgemeinen Erholung bei, sondern kann zusätzlich vorteilhalft für die Atemwege sein. Die positive Wirkung hält in der Regel nur für die Dauer des Aufenthalts am Kurort an. Auch ist die Wirkung der Klimatherapie bislang nicht umfassend wissenschaftlich belegt. Vorsicht ist zudem bei schweren Formen von Atemwegserkrankungen geboten: So kann etwa die dünnere Luft in Höhenlagen zu Problemen führen. Wenn es für Sie zur Reha geht oder Sie Ihren Urlaub am Meer verbringen, können Sie von der Wirkung des besonderen Klimas profitieren. Lassen Sie sich am besten von Ihrem behandelnden Arzt beraten, welche Form des Klimas für Sie persönlich empfehlenswert ist.

 

Weitere Informationen zu:

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Ernährung bei COPD
Asthma bronchiale

Quellen:
Helmholtz Zentrum München (Hrsg.). Klimatherapie – Höhe, Seeluft und Höhlen. URL: https://www.lungeninformationsdienst.de/therapie/alternative-methoden/klimatherapie/index.html (Zugriff: 17.12.2018)
Hannemann, P. Gut leben mit COPD: Endlich wieder durchatmen. Hannover: humboldt, 2018.