Lungenemphysem

Im Rahmen eines Lungenemphysems kollabieren die kleinsten Bronchien (Bronchiolen), bevor sie die ausgeatmete Luft an die größeren Bronchien weitergeleitet haben. Beim erneuten Einatmen überblähen dann die noch gefüllten Lungenbläschen (Alveolen) und platzen. Die so entstandenen Emphyseme nehmen nicht mehr am Gasaustausch teil. Wie bei vielen Lungenerkrankungen stellt auch beim Lungenemphysem das Rauchen den wichtigsten Risikofaktor dar. Auch erbliche Faktoren spielen mitunter eine Rolle. So erkranken häufig Menschen mit einem angeborenen Mangel des Enzyms Alpha-1-Proteinase-Inhibitor. Auch Umweltfaktoren, besonders im beruflichen Umfeld, können ausschlaggebend sein. Giftige Chemikalien, Staub oder ein ständig erhöhter Luftdruck fördern die Krankheitsentstehung.


 

Einteilung in zwei Symptomgruppen

Symptomatisch stellt sich eine mit der Zeit zunehmende Atemnot ein. Die Betroffenen atmen häufig gegen einen fast geschlossenen Mund aus, um ein Kollaps der kleinen Bronchien zu vermeiden (Lippenbremse). Mit den Jahren hat sich die Einteilung der Patienten in zwei Symptomgruppen durchgesetzt:

  1. Die sogenannten „Blue Bloater“ sind klassischerweise stark übergewichtig, haben weniger Probleme mit Luftnot, husten aber stark und sind verschleimt. Typischerweise zeigen sich bei ihnen blaue Lippen und Fingernägel als Ausdruck eines permanenten Sauerstoffmangels. Außerdem leiden sie häufig an einer begleitenden Rechtsherzinsuffizienz.
  2. Dem entgegen stehen die „Pink Puffer“: Sie sind mager, leiden unter starker Atemnot, zeigen aber keine Blauverfärbung. Der Kohlendioxidgehalt im Blut ist normal und es tritt allenfalls manchmal ein trockener Reizhusten auf. Mitunter kommt es zu einem lebensbedrohlichen Atemversagen. Einen ersten diagnostischen Hinweis liefert die Atmung mit Lippenbremse.


Diagnostik und Therapie des Lungenemphysems

Nach einer Patientenbefragung hört beziehungsweise klopft der Arzt die Lunge ab, wobei sich ein hohl klingendes Geräusch zeigt. Bei der Ausatmung ertönt ein Brummen und/oder Pfeifen. Im Röntgenbild erscheint die Lunge sehr dunkel, das Zwerchfell steht besonders tief und die Zwischenrippenräume sind leicht vergrößert. Die genaue Ausdehnung des Emphysems lässt sich mittels CT bestimmen. Zur Diagnostik gehört außerdem ein Lungenfunktionstest.  

Die Behandlung der unheilbaren Krankheit besteht aus einer Vermeidung von Giftstoffen und Tabak. Infektionen müssen sofort behandelt werden beziehungsweise möglichst vermieden werden. Liegt dem Lungenemphysem ein Enzymmangel zugrunde, kann eine Substitution erfolgen. Große Krankheitsherde sollten operativ entfernt werden. Je nach Situation kommt der Schleimmobilisation eine große Bedeutung zu. Als Ultima ratio gilt eine Lungentransplantation.